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Baubüro in situ


«Die Ästhetik der Wiederverwendung»
Vernissage: Mi. 24. August | 18–20 Uhr
25. August bis 13. Oktober 2022
In Zusammenarbeit mit dem Architektur | Forum | Thun

Das Bauen mit wiederverwendeten Bauteilen ist derzeit eines der meistbeachteten Phänomene der europäischen Architekturdiskussion. Wenn Bauelemente, die noch jahrzehntelang halten, nicht zerstört, sondern für neue Bauten wiederverwendet werden, spart das nicht nur Ressourcen. Es reduziert auch drastisch den Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen in der Erstellungsphase von Bauten. Dieses sogenannte zirkuläre Bauen bringt eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Fragen mit sich – von technischen, energetischen und rechtlichen bis hin zu ästhetischen Aspekten. Dies gilt in der Gegenwart noch dringender, obwohl das Phänomen selbst auf eine uralte Traditionslinie zurückblickt – schon vor Jahrtausenden wurden verfallende Bauten für neue Bautätigkeit wiederverwendet.

Eine Antwort auf diese Fragen, gibt der erste «Basel Pavillon» aus wiederverwendeten Bauteilen, der als ein Format der premieren Architekturwoche Basel 2022 entstanden ist. Den dafür im September 2021 von der  Architekturwoche Basel international ausgeschriebenen Open Call, als Start eines zweistufigen Wettbewerbs, hat das spanische Büro isla mit ihrem Entwurf «Loggia Baseliana» gewonnen. Der temporäre Bau wurde zum Start der Architekturwoche Basel am 10. Mai 2022 auf dem Dreispitz eröffnet und demonstriert neue Möglichkeiten des klimagerechten Bauens und der Kreislaufwirtschaft. «Loggia Baseliana» besteht aus fünf offenen Einheiten aus unterschiedlichen, wiederverwendbaren Bauteilen. Unter einem einfachen Satteldach aus Trapezblech zusammengefasst, bilden die Module entlang der Bahngleise einen durchgehenden Galeriegang von über fünfzig Meter Länge – eine urbane Veranda, die Einblicke in die Vergangenheit und Ausblicke auf die anstehende Transformation zum Stadtquartier eröffnet. Alle massgeblichen Bauteile des Pavillons – Tonziegel, Holzbohlen und Platten, Stahlprofile, Trapezblech oder Kartonröhren – stammen aus regionalen Rückbauten, die das Fachplanungsbüro Zirkular für den Wettbewerb in einem Bauteilkatalog erfasst hat.

Gemeinsam mit Zirkular, Fachplanerin für Kreislaufwirtschaft und Wiederverwendung im Baubereich, entstand ein Beispielprojekt für die Entwicklung und Umsetzung des zirkulären Bauprozesses. Zirkular ist aus dem baubüro in situ hervorgegangen und wurde 2020 gegründet. Das baubüro in situ besteht seit 1998. Mittlerweile beschäftigt das Architekturbüro mehr als 60 Angestellte in Basel und Zürich. Gemeinsam blicken Baubüro in situ und Zirkular auf 25 Jahre Engagement im Bereich des nachhaltigen Bauens zurück – im Zentrum stehen dabei behutsame Strategien im Umgang mit Vorhandenem.


Zu Beginn der Ausstellung findet im Architektur I Forum I Thun ein Vortrag vom Baubüro in situ statt,
Mi. 24.08.2022 / 20.00 Uhr / Waaghaus Marktgasse 17, 3600 Thun

www.insitu.ch
www.zirkular.net
www.architekturwochebasel.ch