BARBARA KIENER
Vernissage 04.09.2025, 18H00
Ausstellung 05.09. bis 22.10.2025
- MIT PERFORMANCE AM 27.09.2025 -
«Sennentuntschi – ein Rachegeist»
Sie ist weich und unbeugsam zugleich und vermag Fantasie in Realität aufzulösen: Das Sennentuntschi ist tief in der alpinen Erzähltradition verwurzelt. Das Sennentuntschi entstammt der alpinen Erzähltradition – und spricht mit erschreckender Deutlichkeit von unserer Gegenwart. Barbara Kiener gibt ihr im Kunstraum Satellit den ganzen Raum. Barbara Kiener inspirieren heimische Traditionen und ursprüngliche Brauchtümer. In ihrer aktuellen Ausstellung setzt sie sich mit der Erzählung des Sennentuntschi auseinander. Das Sennentuntschi ist eine Puppe, geschaffen von isoliert lebenden Hirten in den hochgelegenen Alpen. Sie leistet ihnen Gesellschaft, ist Begleitung und Zuhörerin, Projektionsfläche für die Fantasien und Begierden der Männer. Der Spass nimmt ein abruptes Ende, wenn die Puppe lebendig wird und sich zu rächen beginnt.
Im Kunstraum Satellit ist das Sennentuntschi ihre eigene Gesellschaft: Raumgreifend beansprucht sie den Ort für sich. Sie ist pink, eine Mischung aus den Farben, die für höchste Gefahr und Unschuld stehen, für Wut und Perfektion, für Leidenschaft und Tod. Ihre «Haut» besteht aus dehnbarem Textilstoff, der mit eigenen Stoffbändern zusammengehalten ist – genäht, geknüpft, fast wie eine provisorische Reparatur. Flicken, Fragmente, Spuren: sie trägt ihre Haut wie ein offenes Manifest, stolz, ungeschönt. Ob sie die Hautfetzen präsentiert, die sie aus Rache ihren Peinigern abzog, wie es in der Sage heisst? Barbara Kiener macht das Sennentuntschi zum Symbol des Widerstands. Im Zentrum steht die Auseinandersetzung mit Verletzlichkeit und Wandel sowie mit der Kraft, die daraus erwächst. Ihre überdimensionierte Form verweigert sich der Anpassung, sie fordert Raum – physisch wie diskursiv.
Barbara Kiener konfrontiert uns mit lang tradiertem Brauchtum, die wir vielleicht nur mehr aus popkulturellen Referenzen wie dem Film Sennentuntschi (2010) von Michael Steiner kennen und bringt diese in den urbanen Raum. Höchst aktuelle Themen wie Einsamkeit, Isolation, die Erschaffung von Parallelrealitäten zur Legitimierung von Akten der machthabenden Akteure. Verpackt in einer für Barbara Kiener typischen visuellen Sprache und performativen Ausdruck voller Poesie und Witz bringt die Künstlerin Abgründigkeiten in einen vielschichtigen Dialog.
Ein Höhepunkt der Ausstellung ist die Performance «Alpsegen», die im Satellit am Sa., 27.09.2025 um 18 Uhr live zu erleben ist – eine klangliche Beschwörung zwischen Schutzritual, feministischer Erzählung und akustischer Intervention. Zwischen Stofffragmenten und Performance treffen Tradition und Transformation aufeinander.
Begleitet wird die Ausstellung von Tinu Heinigers Erzählungen aus seiner Zeit des Heranwachsens, in der Sexualität und Gewalt leider zu oft unter den Teppich gekehrt wurden.
Text: Nurja G. Ritter
FILIP HAAG
Vernissage 30.10.2025, 18H00
Ausstellung 31.10. bis 14.12.2025
- TEIL DER THUNER KULTURNACHT AM 01.11.2025 -
«Raum voller unendlicher Horizonte»
Filip Haag erschafft im Kunstraum Satellit während seiner Ausstellung vom 30.10.-11.12.2025 eine fortlaufende Wandmalerei, die sich des gesamten Raumes bedient, sowohl abstrakte als auch figurative Elemente enthält und die Themen Transformation, Bewegung und neue Horizonte aufnimmt. Die Wand wird zu einer lebendigen Entität, die den Raum durchdringt und die Raumwahrnehmung neu definiert. Der Raum verliert seine vertrauten Formen, während die Malerei die Dimensionen erweitert und die Wahrnehmung der Besucher:innen herausfordert.
Filip Haag ist ein Künstler, dessen Arbeiten sich auf den Moment der Entstehung und die Offenheit des kreativen Prozesses konzentrieren. Seine Malerei folgt keinem festgelegten Ziel, sondern entsteht vielmehr als eine kontinuierliche Suche nach neuen Möglichkeiten und Formen. Haags kreative Praxis ist geprägt von einem Wechselspiel aus Intuition und Zufall. Er sucht nicht das perfekte, fertige Bild, sondern setzt das Ungeplante als künstlerischen Partner ein, um neue Wege und Wahrnehmungen zu erschliessen. Dabei zeigt sich die ästhetische Kraft seiner Werke nicht in klaren Formen oder definitiven Aussagen, sondern in der Fähigkeit, die Vorstellungskraft der Betrachter:innen zu beflügeln und die Sinne zu schärfen. Während der Thuner Kulturnacht 2025 wächst und entwickelt sich das Werk in Echtzeit weiter und Besucher:innen sind herzlich eingeladen, diesen kreativen Schaffensprozess in Echtzeit zu erleben und mit Filip Haag über seine Arbeit und die Hintergründe seines künstlerischen Ansatzes ins Gespräch zu kommen. Ein einzigartiger Moment, der Kunst und Dialog miteinander verbindet.
Bereits zum zehnten Mal findet in Thun eine Nacht der Kultur statt. Die Kulturnacht ist ein Spiegel des vielfältigen einheimischen Kulturlebens. Kulturschaffende verschiedenster Sparten setzen sich in Szene und präsentieren sich gemeinsam einem breiten Publikum.
An insgesamt 24 Spielorten in der Innenstadt finden Darbietungen statt, die speziell für die KulturNacht inszeniert werden. Das Publikum wandert von Ort zu Ort und kommt von 17 bis 23 Uhr zu jeder vollen Stunde in den Genuss von "Kultur à discretion"! Unter dem Motto „Spiel mit Horizonten" wird diese Kulturnacht zu einer Reise durch verschiedene Perspektiven, die Neugier weckt und zum spielerischen Mitgestalten unserer Welt anregt.
Michael Von Allmen
Vernissage 18.12.2025, 18H00
Ausstellung 19.12.2025 bis 21.01.2026
Lorem ipsum
Vernissage 29.01.2026, 18H00
Ausstellung 30.01. bis 11.03.2026
LINO MUFF
Vernissage 19.03.2026, 18H00
Ausstellung 20.03. bis 29.04.2026
CHRIGU BARMETTLER
Vernissage 07.05.2026, 18H00
Ausstellung 08.05. bis 17.06.2026
Kunstraum Satellit
Der Kunstraum Satellit ist ein nicht kommerzieller Kunst- und Kulturraum. Der Satellit hat keine Öffnungszeiten und ist ein Schauraum, durch das grosse Schaufenster haben Sie immer Einblick auf die laufenden Ausstellungen. Die Vernissagen finden jeweils am angekündigten Datum, 18h00 - 20h00 bei jeder Witterung statt.
Der Raum am Guisanplatz in Thun bietet zahlreiche Möglichkeiten eines Dialogs zwischen Kunst und Öffentlichkeit. In dieser urbanen Umgebung bildet er den Schnittpunkt zwischen Innenstadt und Selve-Quartier. Die Nähe zu Cafe Bar Mokka und Kino Rex sorgt für ein kulturelles Ambiente.
Satellit wurde als Zwischennutzung des ehemaligen Kiosks am Guisanplatz gegründet und wird vom Verein Kunstraum Satellit kuratiert und betreut. Dieser setzt sich seit November 2024 aus Odilia Nowacki, Kulturvermittlerin und Jonah Wyler, Technischer Allrounder zusammen.
Ehemalige Team Mitglieder: Raffaella Chiara, Künstlerin (2019 – 2024), Myriam Loepfe, Kulturvermittlerin (2019 – 2021), Paul Le Grand, Künstler (2019 – 2021), Johannes Saurer, Architekt (2019 – 2024), Mario Schlachter, Studium Kunstgeschichte und Mitglied der Betriebsleitung Cafe Bar Mokka (2022 – 2024), Katrin Sperry, Kulturwissenschaftlerin (2020 – 2022), Dominik Stauch, Künstler (2019 – 2024).
Fotografien: Säm Verri (ab November 2024)
Fotografien: Carolina Piasecki (2019 – 2024)
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